Eisige Aussichten

Ich liebe mein Bremen. Sechs Jahre war Bremen mein Zuhause. Immer wieder war ich im Ausland, hatte in anderen Städten Praktika  und Weiterbildungen absolviert. Aber immer kehrte ich in meine Hansestadt zurück. „Meine“ sage ich (zur Belustigung meiner Freunde). Meine, weil sie für immer einen Platz in meinem Herzen hat. Natürlich teile ich. Mit der ganzen Welt. Ich freue mich über jeden Bremenbesucher. Denn das ist Bremen: weltoffen. Eine Seefahrerstadt eben. Nicht sauber. Nicht ordentlich. Nicht reich. Aber liebenswert, offen, sozial, gemütlich. Nur eines mochte ich nie in Bremen: den Winter. Er war kalt und windig. Meist regnete es. Und zwar von allen Seiten, wie es sich im Norden gehört. Die feuchte Kälte zog durch jede noch so dicke Fleecejacke bis auf die Haut. So viel konnte man gar nicht warm baden und heißen Kakao trinken, dass diese Kälte vergessen war. Doch diesen einen Winter vor ein paar Jahren war es anders. Bremen war weiß. Die Deiche mit Schnee bedeckt, die Luft klirrend kalt. So schön hatte ich meine Stadt selten gesehen.

 

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