Wie viel Gewaltpotenzial steckt in uns, in jedem von uns? Zu was sind wir bereit? Wo beginnt unser Hass und wo hört er auf? Und wie viel können wir ertragen? Diese und viele weitere Fragen habe ich mir während einer Recherchereise im zentralafrikanischen Ruanda gestellt. Vor etwa 20 Jahren fand dort der schlimmste Völkermord aller Zeiten statt – die Täter waren Nachbarn der Opfer, Lehrer, Geistliche – Vertraute. Dieses Bild zeigt das verkrustete Blut hunderter Säuglinge, die ihren Eltern entrissen und so lange mit dem Schädel gegen die Wand geschlagen wurden, dass sie auf qualvolle Weise vor den Augen ihrer Eltern ums Leben kamen. Es mahnt uns vor der Entgleisung unseres Hasses. Doch bleibt nicht genug Hass und Gewalt, um unsere Erde und Schutt und Asche zu versetzen?